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Behindertenwerkstätten und Inklusion – ein Widerspruch ?

Chancen und Herausforderungen der Werkstätten für behinderte Menschen wurden beim Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen Sachsen-Anhalt e.V diskutiert.

Zum wiederholten Mal begrüßte Frank Memmler, Geschäftsführer des Berufsförderungswerkes (Bfw) Sachsen-Anhalt, die Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen Sachsen-Anhalt e.V (LAG WfbM ST) im Bfw Sachsen-Anhalt. Neben der LAG und Mitgliedern des Landtages Sachsen-Anhalt konnte er auch die Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration Petra Grimm-Benne willkommen heißen.

Die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) in Sachsen-Anhalt bieten Menschen, die wegen einer Beeinträchtigung nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können, eine berufliche Bildung und einen Arbeitsplatz. Die Werkstätten ermöglichen damit nicht nur Teilhabe am Arbeitsleben, sondern auch Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Sachsen-Anhalt fördert den Austausch, die Vernetzung und die Zusammenarbeit dieser Werkstätten im Land Sachsen-Anhalt. Gemeinsam mit den Leistungsträgern, Interessenverbänden und Vertretern aus Politik und Gesellschaft möchten die Mitglieder der LAG die  Ausbildung und Beschäftigung behinderter Menschen sicherstellen und weiterentwickeln.

Zur Einführung in das Treffen und in die Thematik hatte die Landessozialministerin Petra Grimm-Benne ein Grußwort mitgebracht, in dem sie auf aktuelle Problematiken aus dem Land- und Bundestag einging: „Wir haben uns in der Koalition zusammengesetzt, um Wege zu suchen, erfüllte Beschäftigungen für Menschen mit Behinderung jenseits der klassischen Werkstattbeschäftigung in großem Umfang zu erreichen. Die Arbeit in den Werkstätten ist sicherlich das verlässliche Rückgrat, aber wir möchten auch den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden, die eine Alternative dazu suchen. Zum Überwinden der herkömmlichen Denkmuster sind die Mitarbeiter der Werkstätten eine wichtige Säule“, so die Ministerin.

Darüber hinaus sollte das Treffen auch eine Diskussionsplattform bieten, um gemeinsam neue Ideen zu initiieren: Mit einem Impulsreferat führte Robert Kruschel von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in die  Rolle der Werkstätten für behinderte Menschen im Kontext von Inklusion ein. Daran schloss sich eine offene Gesprächsrunde zwischen den Mitgliedern im Landtag Tobias Krull (CDU), Grit Kumar (Die Linke), Andreas Steppuhn (SPD) und  Cornelia Lüddemann (Bündnis 90/ Die Grünen) zum Thema an. Dabei wurde die Frage diskutiert, ob Behindertenwerkstätten Inklusion überhaupt fördern können oder diese abgrenzen und wie sich Behindertenwerkstätten von Inklusion separierenden Werkstätten zu Inklusion unterstützenden Werkstätten wandeln können. „Es ist an der Zeit neue Strukturen zu finden und die Denkweise zu ändern. Nicht vergessen dürfen wir allerdings, dass Menschen mit Behinderung ein soziales Setting benötigen, um auf dem Markt bestehen zu können. Ich glaube es gibt verschiedene Wege, die wir in Angriff nehmen müssen“, fügte Ernst-Christoph Römer, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen hinzu.  

 

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